Am heutigen Weltmädchentag legt SAIDA die aktuelle Handlungsempfehlung zum Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung in Deutschland vor. 

Der von den Vereinten Nationen initiierte internationale Mädchentag macht am 11. Oktober auf die weltweite Benachteiligung von Mädchen aufmerksam. Zu den extremsten Formen der Diskriminierung gehört die Genitalverstümmelung von Mädchen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 2022 weltweit über 4 Millionen Mädchen dieser Gewalt unterworfen werden. Die Begründungen und Rechtfertigungen für die Praktik sind vielfältig, das Motiv aber ist universell: durch diese schwere Misshandlung sollen die Mädchen gefügig gemacht und eine eigenständige Sexualität unterdrück werden - auch in der Migration. Unsere aktuelle Schätzung zur Gefährdung in Deutschland macht deutlich, dass akuter Handlungsbedarf besteht. Für 2022 gehen wir bei SAIDA davon aus, dass fast 32.000 Mädchen von Genitalverstümmelung bedroht sind. Diese Situation erfordert eine informierte Öffentlichkeit und sensibilisierte Fachkräfte. Mit unserer Handlungsempfehlung unterstützen wir Fachkräfte dabei, eine mögliche Gefährdung richtig einzuschätzen und zum unversehrten Aufwachsen von Mädchen beizutragen. Denn betroffene Frauen fragen nur selten nach Hilfe für sich und ihre Töchter. Die Gefährdung der - häufig in Deutschland geborenen - Mädchen bleibt oft unbemerkt. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen.

Die Erfahrungen aus den Herkunftsländern zeigen, wie hartnäckig sich die Praktik der Genitalverstümmelung hält. Durch das SAIDA-Mädchenschutzprogramm im westafrikanischen Burkina Faso wissen wir aber auch: Wirksame Prävention ist möglich! Je mehr Menschen über die Hintergründe dieser tradierten Gewalt informiert sind, desto eher können wir Mädchen in Deutschland wirksam schützen und den betroffenen Frauen Unterstützung bieten. Dafür ist unser aller Umsicht gefordert. Fachkräfte in sozialen, medizinischen und pädagogischen Berufen sowie in Behörden nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. 

Geben Sie die Handlungsempfehlung weiter und informieren auch in Ihrem privaten Umfeld über die SAIDA Fachberatungsstelle Genitalverstümmelung. 
Die gedruckte Handlungsempfehlung senden wir Ihnen auf Wunsch gern zu. Das PDF zum Download und weiterleiten finden Sie hier: beratungsstelle-genitalverstümmelung.de/infomaterial