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Bei der letzten Projektreise konnten wir die engagierte Néema als neue Ausbildungsleiterin für die Seifenmanufaktur gewinnen. Das ist besonders erfreulich, weil Néema sich bereits bei unserem ersten Besuch in der Gemeinde 2011 in unserem Kooperationsprojekt für den Mädchenschutz eingesetzt hat.

Bei der letzten Projektreise konnten wir die engagierte Néema als neue Ausbildungsleiterin für die Seifenmanufaktur gewinnen. Das ist besonders erfreulich, weil Néema sich bereits bei unserem ersten Besuch in der Gemeinde 2011 in unserem Kooperationsprojekt für den Mädchenschutz eingesetzt hat.

Während des Aufenthalts in Gomboro im Februar 2014 haben wir mit dem Komitée für die Zusammenarbeit und der Frauengruppe Perspektiven für die Einkommensmaßnahmen besprochen. Für die Frauen ist es neben ihren vielen häuslichen Pflichten nicht leicht, Zeit und Energie aufzubringen für Alphabetisierungskurse und Berufsausbildung. Um sie durch erste Erfolge zu motivieren, werden regelmäßig Kurse in Seifenherstellung angeboten. Mit dem Verkauf der Seifen auf lokalen und regionalen Märkten lässt sich zwar nur ein kleines Zubrot erwirtschaften, aber die Frauen verfügen über eigenes Geld und üben auf diese Weise wirtschaftliches Handeln ein: sie müssen Material einkaufen, ein Produkt von hoher Qualität herstellen und Preise kalkulieren. Darüber hinaus unterstützen sie sich gegenseitig zum Beispiel bei der Kinderbetreuung und können etwas mehr Zeit aufbringen für ihre Weiterbildung und die Aktivitäten des Dorf-Komitées zum Mädchenschutz.

In Néema haben wir nun eine neue Leiterin für die Kurse in Seifenherstellung gefunden. Sie verfügt nicht nur über die nötige praktische Erfahrung, sondern hat selbst eine ordentliche Ausbildung in Seifenherstellung absolviert und wird nun ihr Wissen und ihre Fertigkeiten an die interessierten Frauen und Mädchen in Gomboro weitergeben. Wie etwa drei Viertel der Frauen in Burkina Faso hat Néema keine Chance gehabt, richtig lesen und schreiben zu lernen. Daher unterstützt unser Projektleiter Philippe sie bei der Verwaltung, wie etwa bei der Erstellung von Teilnehmendenlisten und einem Projektbericht.

Im Februar haben wir die Gelegenheit genutzt, Néema auf unserer Rückfahrt nach Ouagadougou mitzunehmen, um sie beim Einkauf der benötigten Materialien für die Seifenherstellung zu begleiten. Denn die notwendigen Rohstoffe, wie zum Beispiel Sheanuss-Butter und verschiedene Chemikalien bekommt man in der Provinz nicht, sondern muss die Märkte in Bobo-Dioulasso oder Ouagadougou aufsuchen oder sich etwas von Bekannten mitbringen lassen.

Neulich hat uns ein Besucher aus Burkina Faso einen Papierabzug von einem Foto mitgebracht, das Kursteilnehmerinnen Ende März zeigt. Der ernste Gesichtsausdruck der meisten Damen sagt übrigens nichts über die Zufriedenheit mit dem Kurs aus - auf Gruppenbildern wird gewohnheitsmäßig einfach wenig gelächelt. Die Verzierung mit Blumenranken um das Bild ist ganz typisch für Fotogeschäfte in Burkina Faso. Das Foto und den Abzug (was eine kostspielige Angelegenheit ist) hat ein Mitglied des Ältestenrats gemacht, der vor einem der Bürgerkriege ein eigenes Fotogeschäft in der Côte d’Ivoire betrieben hat, wo es viele Burkinabé als Arbeitsmigranten hinverschlagen hat.