Wie jedes Jahr am 16. Juni ist heute der Tag des afrikanischen Kindes. 1991 eingeführt, geht der Tag zurück auf die Aufstände in Soweto am 16. Juni 1976. Tausende mutige - oder eher verzweifelte - Kinder demonstrierten seinerzeit für ihr Recht auf Bildung. 46 Jahre nach den Aufständen gibt es zwar einigen Fortschritt, aber längst nicht alle Kinder besuchen eine Schule. Einen desaströsen Rückschritt sehen wir in unserem Partnerland Burkina Faso. Dort wird die Lage aufgrund des anhaltenden Terrors immer schlechter.
600.000 Kinder und Jugendliche können nicht mehr zur Schule
Mit Stand 30. April sind im ganzen Land 4.148 schulische Einrichtungen geschlossen. Anhand der Karte des Bildungsministeriums von November 2021 kann man eindrucksvoll die Entwicklung der Bedrohung im Nordwesten, Westen und Osten des Landes nachvollziehen. Das betrifft natürlich auch die SAIDA-Patenmädchen. Die meisten von ihnen sind seit 2019 in Gastfamilien untergebracht, um weiter zur Schule gehen zu können. 2019 hatte der Staat circa 1.500 Schulen geschlossen wegen Terroranschlägen. Seitdem verschlechterte sich die Sicherheitslage zusehends. Die Hoffnung, dass die Regierung im Kampf gegen den Terror Erfolge erzielen würde, erfüllte sich nicht. Schließlich gipfelte die Unzufriedenheit der Bevölkerung inklusive des Militärs im Putsch vom 24. Januar 2022. Die neue Militärregierung muss nun beweisen, dass sie die Sicherheit im Land entscheidend verbessern kann.
Mädchenrechte bleiben auf der Strecke
Alle Kräfte im Land konzentrieren sich nun auf die Terrorbekämpfung. Dadurch erhalten Kinder- und Frauenrechte noch weniger Aufmerksamkeit als gewöhnlich und Mädchen sind wieder verstärkt tradierten Gewaltformen ausgeliefert. Gehen sie nicht mehr zur Schule, steigt das Risiko für Genitalverstümmelung, Kinderehe und ausbeuterische Kinderarbeit. Manche Familien schicken ihre teils erst 12, 13 Jahre alten Töchter als Hausmädchen in die Städte und streichen den Lohn selbst ein. Diese Mädchen haben fast keine Chance mehr auf einen Schulabschluss.
Mädchenschutz sichern
Wir sind seit 2011 in Burkina Faso aktiv. Neben dem Aufbau des Mädchenschutz-Programms haben wir zahlreiche Aufklärungskampagnen durchgeführt und immer wieder mit unseren lokalen Partnerinnen für konsequenten Schutz der Mädchen vor Genitalverstümmelung geworben. Allein in der Gemeinde Gomboro in der Provinz Sourou haben wir eine Grundschule, eine Geburtshilfestation und ein Bildungszentrum für Frauen und Mädchen gebaut, zahlreiche Einkommensmöglichkeiten für Frauen geschaffen. Keines der SAIDA-Patenmädchen aus dieser Gemeinde wurde genitalverstümmelt, alle durften zur Schule gehen. Dieser Erfolg wird durch den Terrorismus, Schulschließungen und drohende Hungerkatastrophe aber massiv bedroht.
Schutz, Ernährung, Gesundheitsversorgung und Bildung zu sichern, erfordert nicht nur enorme Anstrengungen, sondern auch Finanzmittel. Damit wir die Rechte möglichst vieler Mädchen weiterhin schützen können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Bitte unterstützen Sie unser Mädchenschutz-Programm mit einer Spende oder übernehmen Sie eine Mädchenpatenschaft. Denn: #ihrSCHUTZbistDU