Andauernde Terroranschläge versetzten die Bevölkerung in Burkina Faso 2019 in Angst und Schrecken. Aus Sicherheitsgründen musste der Staat circa 1.500 Schulen schließen. Die Schulbildung tausender Kinder wurde damit gefährdet. Das hatte auch direkte Auswirkungen auf unser Mädchenschutzprogramm in der Gemeinde Gomboro. Dort wurden die Schulen ebenfalls geschlossen und nach den Sommerferien konnte keines der Kinder in seine Klasse zurückkehren.
Mit unseren Partnerinnen vor Ort haben wir viele der Kinder in andere Orte evakuiert, damit sie dort weiter zur Schule gehen können. Der Abschied in Gomboro war tränenreich und die Trennung von der Familie war und ist nicht einfach für die Mädchen. Wären sie allerdings in Gomboro geblieben, hätten sie nicht nur ihre Chance auf den Schulabschluss verloren. Vielen der Teenager hätte auch die Zwangsverheiratung gedroht, weil gerade sehr arme Familien dies als Ausweg betrachten.
Die Mädchen leben jetzt in Gastfamilien. Das ist allerdings mit hohen Extrakosten verbunden. Allein die Ernährung der Kinder kostet im Monat 15.000 CFA (umgerechnet rund 23 EUR). Dazu kommen die Schulgebühren für ein Jahr im Voraus in der jeweils neuen Gemeinde. Dadurch ist ein hoher Spendenbetrag bereits aufgezehrt, noch bevor die Kinder mit Gesundheitsvorsorge, Kleidung und Lehrmaterialien versorgt sind. Die Kinder befinden sich in einer absoluten Ausnahmesituation und wir müssen nun alles daransetzen, ihren Alltag aufrecht zu erhalten. Unsere Projektkoordinatorin Elody hat selbst zwei der Mädchen bei sich aufgenommen.
Wegen der angespannten Sicherheitslage waren wir auch gezwungen, die Projektbetreuungsreise 2019 abzusagen. Unsere Partnerinnen vor Ort haben sich darauf konzentriert, die Evakuierung der Kinder zu organisieren. Unsere Projektkoordinatorin Elody half ihnen dabei. Im Januar 2020 stand nun die nächste Projektreise von Simone an. Unsere Partner aus Gomboro und anderen Gemeinden kamen in die Hauptstadt Ouagadougou, da wir selbst nicht in die Provinz reisen können. Bei ihrem Aufenthalt besuchte Simone auch Elody und ihre Schützlinge Djima und Blandine. Inzwischen sind sie nicht mehr so niedergeschlagen wie noch vor ein paar Monaten. Sie können sogar wieder lachen.
Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, spenden Sie bitte gleich online unter https://saida.de/spenden.
Wir setzen uns seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fach-und Beratungsstelle ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Prävention sowie Fortbildung für Fachkräfte.
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