Weibliche Genitalverstümmelung
Was ist Genitalverstümmelung?
Genitalverstümmelung ist ein äußerst gewalttätiger Eingriff in den Körper eines Mädchens, der schwerste Schäden hinterlässt und nicht rückgängig gemacht werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet als weibliche Genitalverstümmelung sämtliche Eingriffe, bei denen ein Teil der äußeren Geschlechtsorgane oder das gesamte äußere Genital aus nichtmedizinischen Gründen entfernt wird.
Dabei werden den Mädchen der sichtbare Teil der Klitoris (Klitoridektomie) und häufig auch die Schamlippen (Exzision) herausgeschnitten, um eine eigenständige Sexualität zu unterdrücken, sie besser kontrollieren zu können und ihre untergeordnete Stellung in der Gesellschaft festzuschreiben.
Die betroffenen Kinder werden durch diese schwersten Misshandlungen um ihre grundlegenden Rechte – nämlich auf Leben, Würde, körperliche und seelische Unversehrtheit – gebracht. Mittlerweile ist Genitalverstümmelung ein weltweites Gewaltphänomen, das in einem System umfassender Diskriminierung der weiblichen Bevölkerung existiert.
Die Bekämpfung dieser Verbrechen ist aber nicht nur unter rechtlichen und ethischen Gesichtspunkten geboten. Eine konsequente Ahndung und wirksame Prävention würde auch enormes Entwicklungspotential in den betreffenden Ländern freisetzen.
Was unternimmt SAIDA gegen die Genitalverstümmelung?
In Burkina Faso setzen sich seit vielen Jahren couragierte Menschen dafür ein, dass Mädchen unversehrt aufwachsen können. Ihnen ist zu verdanken, dass die Genitalverstümmelung bereits seit 1996 unter Strafe steht. Oft fehlt es den Initiativen aber an Mitteln. Wir von SAIDA machen diese Initiativen ausfindig und unterstützen sie. Seit 2011 arbeiten wir etwa mit Gemeinden in der Provinz Sourou daran, Mädchen wirksam zu schützen.
Wir haben mit lokalen Partnerinnen in der Provinz Sourou ein Mädchenschutzprogramm gegründet, damit die Mädchen geschützt aufwachsen und die Schule besuchen dürfen. Mit den Eltern der Patenmädchen, für die wir in Deutschland Paten suchen, schließen wir Vereinbarungen. Sie beinhalten unter anderem, dass die Mädchen der Familie weder Genitalverstümmelung noch Frühehe ausgesetzt werden. Die Eltern willigen ebenfalls ein, dass die Mädchen zu ihrem Schutz an jährlichen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
In welchem Alter sind Mädchen gefährdet?
Erschreckende Zahlen
In manchen Ländern werden über 90 Prozent aller Mädchen durch diese Verstümmelung gequält, körperlich schwer geschädigt und oft lebenslang traumatisiert.
Jährlich werden 4 Millionen Mädchen Opfer dieser Gewalt. Bis 2030 werden nach UN-Angaben 68 Millionen Mädchen der Verstümmelungsgefahr ausgesetzt sein.
Etwa 15 Prozent der Opfer sterben an den direkten Folgen (z.B. Verbluten, Infektionen) und an Spätfolgen, etwa bei der Entbindung, schätzt die WHO.
In manchen Ländern werden über 90 Prozent aller Mädchen durch diese Verstümmelung gequält, körperlich schwer geschädigt und oft lebenslang traumatisiert.
2020 werden 4 Millionen Mädchen Opfer dieser Gewalt. Bis 2030 werden nach UN-Angaben 68 Millionen Mädchen der Verstümmelungsgefahr ausgesetzt sein.
Etwa 15 Prozent der Opfer sterben an den direkten Folgen (z.B. Verbluten, Infektionen) und an Spätfolgen, etwa bei der Entbindung, schätzt die WHO.