Am 14. November wurde SAIDA der Sächsische Integrationspreis 2022 verliehen. Mit dem Sächsischen Integrationspreis werden Initiativen, Unternehmen und Vereine ausgezeichnet, die sich im vergangenen Jahr in besonderem Maße für die Integration von Migrantinnen und Migranten in Sachsen eingesetzt haben. Wir fühlen uns sehr geehrt und freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit.
"Es geht um Frauen- und Kinderrechte mit dem Fokus geschlechtsspezifischer Gewalt und Genitalverstümmelung und es geht um Kinderheirat. Das sind schwere Themen und sie werden in der deutschen Gesellschaft teilweise einfach nicht für möglich gehalten. Es sind aber besonders Themen, die für die betroffenen Frauen sehr persönlich und sehr verletzend sind. Ihre Aufarbeitung benötigt viel Zeit. Es ist gut, dass SAIDA hier konkrete Hilfe und Aufklärung so anbietet, dass sie von Betroffenen angenommen werden kann."
aus der Jurybegründung
Seit 2019 wird unsere sachsenweite Aufklärungs- und Beratungsarbeit zum Thema Genitalverstümmelung aus dem Förderprogramm Integrative Maßnahmen des Freistaats Sachsen gefördert. Die Zuerkennung des Sächsischen Integrationspreises 2022 zeigt uns: Der Einsatz für die Betroffenen und die Sensibilisierung von Fachkräften und der breiten Öffentlichkeit wirkt. Die Aufmerksamkeit für das Thema und nicht zuletzt das Preisgeld werden uns dabei helfen, unser gut etabliertes Angebot zu verstetigen und auszuweiten, um noch mehr betroffene Frauen und gefährdete Mädchen zu erreichen.
"Im Fokus der Arbeit des SAIDA International e.V. ist eine vulnerable Gruppe, die nicht im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung steht. Das Projekt steht Menschen aus allen Nationalitäten offen. Es fördert die Eigenständigkeit der Migrantinnen, stärkt sie und gibt ihnen Würde und Aufmerksamkeit. Sie lernen ihre Interessen eigenständig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten. SAIDA unterstützt Menschen dabei, Gefühle der Macht- und Einflusslosigkeit zu überwinden. Die Frauen können gestalten und ihr Potential abrufen und nutzen."
aus der Jurybegründung
73 Vorschläge wurden für den Preis 2022 eingereicht (2021: 59, 2020: 35). Eine sechsköpfige Jury bestehend aus Vertreter:innen der drei Vorjahres-Preisträger sowie der derzeitigen Marwa El Sherbini-Stipendiatin ermittelte unter dem gemeinsamen Vorsitz der beiden Stifter die Preisträger. Schwerpunkt des aktuellen Wettbewerbes waren Projekte, die konstruktive und nachhaltige Lösungen für eine gelingende Integration anbieten. Neben SAIDA wurden der Augen auf e.V. aus Löbau und der Helferkreis Adorf geehrt - alle Preisträger erhalten 3.000 Euro Preisgeld.
Wir setzen uns seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fach-und Beratungsstelle ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Prävention sowie Fortbildung für Fachkräfte.
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