Von Simone Schwarz auf Dienstag, 31. März 2015
Kategorie: Projekte

Frauen in Gomboro kämpfen für Ende der Genitalverstümmelung

In der Gemeinde Gomboro, mit der SAIDA seit 2011 zusammenarbeitet, haben sich engagierte Frauen bereits vor vielen Jahren zusammengeschlossen, um die Situation von Frauen und Kindern zu verbessern. Bei SAIDA waren wir uns damals sofort einig, dass wir diesen Frauen helfen wollen, ihre Einflussmöglichkeiten auf soziale Entwicklungen in der Gemeinde zu erweitern. 

Um die Frauen zu kompetenten Ansprechpartnerinnen bei der Prävention von Genitalverstümmelung auszubilden, haben die Mitarbeiter der lokalen Gesundheitsstation im Januar für sie ein Seminar gehalten. Geburtshelfer Tissalogo hat den Frauen sein Fachwissen zum Thema und Methoden zur Vermittlung weitergegeben und die Frauen haben ihre aufgefrischten und erweiterten Kenntnisse anlässlich des Weltfrauentags Anfang März bei einer großen Informationsveranstaltung in der Schule angewandt.

In der Gemeinde Gomboro, mit der SAIDA seit 2011 zusammenarbeitet, haben sich engagierte Frauen bereits vor vielen Jahren zusammengeschlossen, um die Situation von Frauen und Kindern zu verbessern. Seit 2004 sind die Frauen auch offiziell in einem eingetragenen Verein, ASMED, organisiert. Eine ihrer Aktivitäten ist zum Beispiel, Lebensmittel und andere Hilfen für alleinstehende Mütter und Waisen zu sammeln, die in extremer Armut leben müssen und kaum Einkommenschancen haben.

Die Gründerinnen von ASMED wollten aber auch Probleme wie Genitalverstümmelung, Zwangsheirat, gefährliche Frühschwangerschaften und das Vorenthalten von Bildung für Mädchen ansprechen. Die Frage war nur, wie ASMED seine Ziele konkret angehen könnte. Denn für Frauen in Burkina Faso, wo nach wie vor Männer das Sagen in allen Lebensbereichen haben, ist es keinesfalls selbstverständlich, explizit für Frauen- und Kinderrechte einzutreten. Die Diskriminierung der weiblichen Bevölkerung wird als "Tradition" und "Kultur" verbrämt und wenn Einzelne versuchen aufzubegehren, werden sie mundtot gemacht - durch subtile Drohungen oder ganz offene Gewalt. 

Bei SAIDA waren wir uns damals sofort einig, dass wir diesen Frauen helfen wollen, ihre Einflussmöglichkeiten auf soziale Entwicklungen in der Gemeinde zu erweitern. Seitdem hat ASMED die eigene Organisationsstruktur verbessert, neue Mitglieder und Verbündete gewonnen und eine Strategie zur Umsetzung des Programms erarbeitet. Die Hauptaktivitäten der Frauenorganisation sind jetzt Kampagnen zu Frauen- und Kinderrechten sowie Einkommensmaßnahmen für Frauen. 

Um die Frauen zu kompetenten Ansprechpartnerinnen auszubilden, haben die Mitarbeiter der lokalen Gesundheitsstation für ASMED im Januar ein Seminar zum Thema Genitalverstümmelung gehalten. Aufklärung zu sexuellen und reproduktiven Rechten ist in Burkina Faso bei den Gesundheitsstationen angesiedelt, weil diese neben medizinischer Versorgung auch für soziale Fragen zuständig sind. In Gomboro teilen sich Gesundheitsstation und die Frauenorganisation ASMED die Arbeit jetzt auf. Geburtshelfer Tissalogo und seine Kollegen haben den Frauen ihr Fachwissen zum Thema und Methoden zur Vermittlung weitergegeben.

Die Frauen haben ihre aufgefrischten und erweiterten Kenntnisse anlässlich des Weltfrauentags Anfang März bei einer großen Informationsveranstaltung in der Schule angewandt. Referenten waren Tissalogo von der Gesundheitsstation und Néema von ASMED. Bilder der Veranstaltung reichen wir nach, sobald die wacklige Internetverbindung es zulässt, Fotos von Burkina Faso nach Deutschland zu schicken. 

Momentan werden noch 1.800 Euro für einen Motorroller und Aufklärungsmaterialien benötigt, damit die Frauen von ASMED auch die sehr weit auseinanderliegenden Dörfer für ihre Mädchenschutzkampagne erreichen können. Wenn Sie die Frauen in Gomboro bei ihrer wichtigen Arbeit für den Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung unterstützen möchten, spenden Sie bitte

Hier einige Eindrücke des Seminars:

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