SAIDA bildet Fachkräfte fort zum wirksamen Schutz vor Genitalverstümmelung
Ob profamilia, Johanniter, Malteser, Rotes Kreuz - Je mehr Fachkräfte fortgebildet sind zum Thema Genitalverstümmelung, desto größer wird die Chance für gefährdete Mädchen auf wirksamen Schutz vor dieser tradierten Gewalt und auf angemessene Hilfen für Betroffene. Wir sind daher sehr dankbar, dass immer mehr Institutionen sich diesem sensiblen Kinderschutz- und Frauenrechtsthema öffnen und uns als Fachreferentinnen einladen. In den vergangenen Monaten haben wir in Leipzig einen wahren Fortbildungsmarathon absolviert:
30. Mai 2018 - Das profamilia Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen veranstaltete einen Fachtag zum Thema weibliche Genitalverstümmelung. Für diese Veranstaltung kooperierte das Fachdialognetz Leipzig mit SAIDA und wir hatten Gelegenheit den 5-stündigen fachlichen Input für Fachkräfte aus Leipzig und dem sächsischen Umland zu leisten.
31. Mai bis 1. Juni - Die Erstaufnahmeeinrichtung der Johanniter lud SAIDA und RosaLinde Leipzig e.V. ein, um ihre Mitarbeitenden schulen zu lassen zum Thema "Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge". Das Queer Refugees Network von RosaLinde informierte an zwei intensiven Tagen über die Situation von homo-, trans- und intersexuellen Geflüchteten und wir von SAIDA über Frauen und Mädchen, die vor geschlechtsspezifischer Gewalt fliehen, wie Genitalverstümmelung und Zwangsehe.
4. September - Die Gemeinsschaftsunterkunft der Malteser lud uns als Referentinnen ein, um ihre Sozialbetreuer zum Umgang mit Gefährdungsfällen und Hilfen für betroffene Frauen und Mädchen zu schulen.
19. September - Auch in der von European Homecare betriebenen Gemeinschaftsunterkunft konnten wir eine Schulung durchführen und dem Team Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um betroffenen Frauen zu helfen und sensibel für gefährdete Mädchen zu sein.
27. September - Fur das Deutsche Rote Kreuz hatten wir Gelegenheit die Mitarbeitenden aus Sozialbetreuung, Kindertagesstätten und Beratungszentrum fortzubilden und insbesondere auch zu konkreten Kinderschutzverfahren zu sensibilisieren.
In Deutschland fehlen trotz eindeutiger Gesetzgebung nach wie vor die Rahmenbedingungen, um Mädchen wirksam vor Genitalverstümmelung zu schützen, etwa eine ärztliche Meldepflicht und verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder. Daher setzen wir auf flächendeckende Sensibilisierung von Fachkräften und Öffentlichkeit, um den Kinderschutz zu befördern. Unsere Präventionsbroschüre IHR Schutz bist DU (PDF) bietet übrigens einen leichten Einstieg in das komplexe Thema.
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