Die Festtage lassen sich die Burkinabè nicht nehmen. Auch im Krisenjahr 2020 werden Weihnachten und Silvester begangen. Unsere Projektkoordinatorin Elody hat mit ihren Nachbarinnen den Kindern ein schönes Fest bereitet mit Limonade, gutem Essen und Musik. Die beiden SAIDA-Patenmädchen, Djima und Blandine, die Elody bei sich im Dezember 2019 aufgenommen hatte, sind natürlich mit von der Partie. Genau wie unser Patenmädchen Amdia, die mit ihrer Familie in der Nachbarschaft lebt.
Wir freuen uns sehr, dass den Kindern schöne Festtage bereitet werden. Denn gerade Djima und Blandine hatten es nicht leicht in den letzten Jahren. Der zunehmende Terror in ihrer Heimatregion und die damit verbundenen Erlebnisse gehen an den Kindern natürlich nicht spurlos vorüber. Sie haben sich nach nunmehr einem Jahr bei Elody gut eingelebt. Aber die kleine Blandine leidet – wie könnte es anders sein – noch immer unter dem Verlust ihrer Mutter. Sie versteht nicht, warum ihr Vater sie nach dem Tod der Mutter zu einer Tante gegeben hat, wo ihr die Genitalverstümmelung drohte.
Dass Elody sie aufgenommen hat, war die Rettung des Kindes. Aber eine fremde Umgebung mit einer neuen Sprache ist schwierig. Blandine müht sich noch mit dem Erlernen der französischen Sprache, um in der Schule gut mitzukommen. Die Schule in der Stadt stellt ganz andere Anforderungen an die Kinder als die Grundschule der Heimatgemeinde. Aber Elody, die Lehrerin ist, bleibt am Ball und hat Blandine und Djima einen Nachhilfelehrer gesucht, der ins Haus kommt. Dank Ihrer Patenschaften können wir diese extra Kosten für die Bildung der Mädchen tragen.
Die anderen Mädchen im SAIDA-Programm sind wegen der anhaltenden Terrorgefahr noch immer bei Gastfamilien untergebracht, teils weit entfernt von ihrer Heimat. Manche Mädchen warten auch noch auf einen Schulplatz. Denn da viele Schulen aufgrund von Terrorakten oder Anschlagswarnungen dauerhaft geschlossen sind, fehlen im ganzen Land Schulplätze. Jedes verlorene Schuljahr birgt allerdings ein hohes Risiko für Mädchen. Manch eine Familie verheiratet dann die minderjährigen Töchter gegen ihren Willen. Neben der schlechten Sicherheitslage sorgt auch die Corona-Pandemie für einen Anstieg traditioneller Gewalt wie der Kinderehe. Sind die Mädchen erst einmal an die Schwiegerfamilie übergeben, ist der Weg zurück in die Schule für immer versperrt. Für die Mädchen in unserem Programm suchen wir deshalb ausdauernd nach Schulplätzen und Ausbildungsmöglichkeiten. Unterstützen Sie uns bitte genauso ausdauernd weiter, damit wir Schutz und Bildung für die Mädchen sicherstellen können.
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