Länder in denen FGM und weitere schädliche Praktiken durchgeführt werden

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Zwangsheirat und Kinderehe

Weltweit werden jedes Jahr 15 Millionen Mädchen minderjährig gegen ihren Willen verheiratet. Die Mädchen werden von Bildung abgeschnitten, sind sexuellem Missbrauch ausgesetzt und werden ausgebeutet. 

Zwangsverheiratung von Mädchen führt zu gefährlich frühen Schwangerschaften mit hoher Sterblichkeit bei Mutter und Kind.

In Entwicklungsländern ist ein Drittel der Frauen unter 18 Jahren verheiratet worden und 1 von 9 Mädchen wurde unter 15 Jahren zwangsweise verheiratet. 15 Millionen Mädchen werden weltweit unter 18 Jahren verheiratet.

Die Zwangsverheiratung von Mädchen mit zumeist älteren Männern bedeutet in der Regel sexuellen Missbrauch mit seinen traumatisierenden Folgen und zu frühe Schwangerschaften. Gerade in Ländern südlich der Sahara ist etwa für ein 15-jähriges Mädchen das Risiko vor oder kurz nach der Entbindung zu sterben 1 zu 40. Auch hängt das Sterblichkeitsrisiko der Kinder mit der Schulbildung der Mutter eng zusammen.

Verlassen Mädchen die Schule zu früh, was nach Verheiratung fast immer der Fall ist, fehlen ihnen lebenswichtige Informationen, zum Beispiel über Malaria, HIV/Aids und Verhütung. Sie haben darüber hinaus kaum eine Möglichkeit, Abhängigkeit und Armut zu entkommen, da ihnen die Grundlage für eine Berufsausbildung fehlt.

Häufig müssen die jungen Mädchen als Zweit-, Dritt- oder Viertfrauen leben, auch wenn Polygamie offiziell verboten ist. Unter den Frauen herrscht dann oft eine strenge "Hackordnung" und die jüngste Frau schuldet nicht nur dem Ehemann absoluten Gehorsam, sondern auch den älteren Ehefrauen. Die Mädchen werden dann zu allen schweren Arbeiten herangezogen und erhalten teilweise nicht einmal genügend Nahrung für sich und ihre Kinder.

Aber das legale Heiratsalter ist nicht nur in Entwicklungsländern oft erschreckend niedrig. Selbst bei EU-Mitgliedern (Ungarn, Rumänien) und Beitrittskandidaten (Serbien, Türkei) finden sich Länder mit legalem Heiratsalter von 16 Jahren für Mädchen, wenn die Eltern zustimmen. In Litauen etwa können Mädchen bei vorliegendem EInverständnis der Eltern bereits mit 15 Jahren verheiratet werden. Indy100.com hat interaktive Karten entwickelt, die das legale Heiratsalter für Mädchen und Jungen weltweit zeigen (Klick auf Foto führt zu den Karten): 

 

 

 

Über SAIDA International e.V.

Wir setzen uns seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fach-und Beratungsstelle ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Prävention sowie Fortbildung für Fachkräfte. 

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