Auf der Zielgeraden hätte das Coronavirus Paulines Abschluss beinahe noch verhindert, denn der Staat hatte im März aus Vorsicht den Schulbetrieb komplett eingestellt. Glücklicherweise wurde der Unterricht schrittweise wieder aufgenommen und die Prüfungen konnten im Sommer doch noch stattfinden.
Am 13. August hat Pauline schließlich ihr Abiturzeugnis bekommen und wir sind mit ihr stolz. Sie möchte jetzt studieren. Aber allein die Studiengebühr beträgt 1.300 Euro im Jahr, ein Vermögen in Burkina Faso. Um in Ruhe die weitere Ausbildung und deren Finanzierung zu planen, wird Pauline ab Oktober ein Praktikum bei unserer Partnerorganisation absolvieren. Sie wird dann auch direkt bei einer Kampagne mitarbeiten (zum Projekt in Kürze online mehr).
Als Pauline 2011 in unser Programm kam, war an ein Studium natürlich noch nicht zu denken. Unser Ziel war es, ihr und den anderen Mädchen einen Schulabschluss zu sichern und sie wirksam vor Genitalverstümmelung zu schützen. Beides ist gelungen, trotz vieler Hindernisse.
Nun verstärkt das Coronavirus die landesweite Krise, die der Terrorismus hervorgerufen hat. 2.300 Schulen sind wegen der Sicherheitslage geschlossen, über 300.000 Kinder und Jugendliche können nicht mehr zum Unterricht. Damit steht die Zukunft vieler junger Mädchen auf dem Spiel. Sie werden wieder vermehrt Genitalverstümmelung und Frühehen ausgesetzt.
Die Patinnen und Paten unter Ihnen können wir insofern beruhigen, dass die Mädchen gut versorgt sind in ihren Gastfamilien. Die Kommunikation ist allerdings sehr aufwendig, jetzt wo die Mädchen nicht mehr im selben Ort leben. Wir treten über unsere Partnerorganisation und unsere Koordinatorin mit allen Familien einzeln in Kontakt und das ist bei dem schlechten Telefonnetz oft eine Geduldsprobe. Post wird dort per Fernbus verschickt und kommt nicht immer an. Das Abiturzeugnis von Pauline hatte auch einen längeren Weg, bis es bei unserer Koordinatorin Elody in Ouagadougou gelandet ist. Wir müssen daher das Mädchenschutzprogramm an diese neue Situation anpassen, die ein Dauerzustand zu werden scheint. Dafür brauchen wir alle unsere Ressourcen. Wenn Sie zwischendurch aber Fragen zu Ihrem Patenkind haben, rufen Sie uns immer gern an oder schreiben eine E-Mail.
Diese Tagung ist besonders wichtig, um Fachkräfte zu sensibilisieren für den wirksamen Schutz gefährdeter Mädchen und kompetente Hilfen für Betroffene bei uns in Deutschland. Geben Sie die Information gern weiter, wenn Sie Fachkräfte aus pädagogischen und medizinischen Berufen, der Sozialen Arbeit, aus Ämtern und Behörden, Vereinen sowie Polizei und Justiz kennen.
Hier geht's zum Programm und der Anmeldung: https://tagung.saida.de/
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Wir setzen uns für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten in Entwicklungsländern ein. Schwerpunkte unserer konkreten Projektarbeit sind Mädchenbildung, Schutz vor Genitalverstümmelung und Kinderehe, Stärkung von Frauen sowie die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit.
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