Unsere Veranstaltung am 25. November, dem weltweiten Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen, ist sehr gelungen. Eingeladen hatten wir zu Lesung, Diskussion und Konzert, um an diesem Tag auf die Lage von Frauen und Mädchen auf der Flucht aufmerksam zu machen. Frauen werden nicht nur durch Krieg oder Verfolgung aus politischen und religiösen Gründen zur Flucht gezwungen, sondern fliehen auch vor Gewalt wie Genitalverstümmelung und Zwangsehe. Gefolgt sind unserer Einladung an diesem Mittwochabend über 60 interessierte Gäste.
In der anschließenden Diskussion mit Fachkräften wurden soziale, juristische und medizinische Hilfen für geflüchtete Frauen und Mädchen in Leipzig erörtert. Julia Kern, die als Gynäkologin und Oberärztin am Universitätsklinikum Leipzig mehrer Patientinnen mit verstümmelten Genitalien entbunden hat, berichtet vom Umgang mit den Patientinnen, die meist nicht Deutsch sprechen und ihre Intimsphäre vor einem Dolmetscher artikulieren müssen sowie Familienangehörigen, die bei der Behandlung mitbestimmen wollen und etwa das Wiederverschließen einer Infibulationsnarbe verlangen. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Frage gerichtet, wie der Schutz vor Genitalverstümmelung für neugeborene Mädchen sichergestellt werden kann.
Begleitet wurde die Veranstaltung von dem virtuosen Duo Karasol, bestehend aus Silvio Schneider und Karolina Trybala, die für den Abend Percussion-Multitalent Conny Sommer als Gast gewinnen konnten. Die drei Ausnahmemusiker haben atmosphärisch die Klänge der Wüste hergestellt und dem begeisterten Publikum Lieder von Abschied und Neubeginn dargeboten.
Wir setzen uns seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fach-und Beratungsstelle ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Prävention sowie Fortbildung für Fachkräfte.
Kommentare