Mit dem Projekt „Bildung, Gesundheit und Schutz für die Mädchen in Sourou, Burkina Faso" haben wir uns im November 2018 bei "genialsozial" beworben. Die Jugendsolidaritätsaktion wird von der Sächsischen Jugendstiftung zum 15. Mal durchgeführt. Nach einer Vorauswahl der Anträge wurden wir eingeladen zur Jugendjury-Tagung. Bei Eis und Schnee ging es am 26. Januar dann von Leipzig zum Gut Frohberg bei Meißen, wo die etwa 100 Jugendlichen der Jury die zu fördernden Projekte auswählen. Die Schülerinnen und Schüler von 14 bis 20 Jahren wurden zuvor mit entwicklungspolitischem Know-how ausgestattet. Dann ging es los: Alle angetretenen Vereine präsentierten ihre Vorhaben fünf Mal vor den Kleingruppen der Jugendlichen. Die Jugendjury setzt sich zusammen aus den besonders aktiven Jugendlichen der beteiligten Schulen in Sachsen. Die Fragen der Jungen und Mädchen haben es dann auch in sich, denn sie bereiten sich gut vor und nehmen die Entscheidung sehr ernst. Das haben wir bereits 2014 so erlebt, als ich auf Gut Frohberg unser Projekt "Bau einer Grundschule und Geburtsstation" vorstellen durfte und wir den 1. Platz belegt haben.
Nach dem großen Erfolg 2014, der unsere Arbeit mit den Partnern in Burkina Faso sehr vorangebracht hat, haben wir es also erneut gewagt - und gewonnen: Die Schülerinnen und Schüler haben unser Projekt wieder auf den 1. Platz gewählt. Dass wir nun das zweite Mal so gut abschneiden, führen wir auch darauf zurück, dass durch das erfolgreich durchgeführte erste Projekt sichbar wird, dass wir unsere Arbeit mit den lokalen Partnern mit Sachverstand, Engagement und Herzblut umsetzen und es sich lohnt, unsere Arbeit erneut zu unterstützen. Dieses Mal geht es um eine große Mädchenschutzkampagne, die auf den Erfahrungen der letzten Jahre aufbaut.
Was haben wir also vor mit der Förderung von genialsozial? Mit den lokalen Partnern führen wir eine 2-jährige Kampagne durch, um die Bevölkerung für Mädchenrechte zu sensibilisieren. Denn in Burkina Faso sind trotz gesetzlichen Verbots noch immer drei von vier Mädchen der Genitalverstümmelung ausgesetzt. Diese schwere Gewalt schädigt sie für ihr Leben. Viele Mädchen dürfen nicht zur Schule gehen und müssen sich um Haushalt, Feldarbeit und Geschwister kümmern. Das verstärkt das Risiko von Kinderehen. Um sie konkret zu schützen, erhalten die Mädchen jährliche Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitspässe sowie Geburtsurkunden als Voraussetzung für ihre Einschulungen. So werden die Familien motiviert ihre Töchter unversehrt aufwachsen zu lassen und zur Schule zu schicken. Zudem helfen neu gegründete Jugendclub dabei, Sexualaufklärung für Jungen und Mädchen zu leisten.
Beantragt haben wir die stolze Summe von 94.000 Euro. Am 2. Juli arbeiten dann viele Tausend sächsische Schülerinnen und Schüler einen Tag lang in Firmen, Institutionen und bei Privatleuten. Das verdiente Geld bildet das Budget für die Projekte 2019. Dabei werden 30 Prozent der Summe für lokale Projekte in Sachsen investiert und 70 Prozent kommen den Auslandsprojekten zu Gute. Es heißt also Daumendrücken, damit die Jugendlichen morgen erfolgreich sind. Wir bedanken uns schon jetzt bei den Mädchen und Jungen für ihr tolles Engagement zu Gunsten von Kindern, die Unterstützung, Schutz und Hilfe brauchen.
Hier die Vorstellung der drei Auslandsprojekte 2019 in einem schönen Video:
Wir setzen uns seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fach-und Beratungsstelle ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Prävention sowie Fortbildung für Fachkräfte.
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